Nimm meine Hand
Das Ziel der Sehnsucht ist das Erreichen.
Das Erreichen ist der Tod der Sehnsucht.
Immer liegt es an mir ob ich die Erfüllung
wähle und damit das Ersterben der Sehnsucht, oder ob ich die Sehnsucht unerlöst
lasse und der Erfüllung entfliehe.
Ich folge
dem Glitzern der Blauen Blume und treffe Dich auf der nächsten Bank. Du
streckst mir Deine Hand entgegen. Spontan nähert sich die meine Deiner und
Deinem Angebot. Doch dann fällt es mir ein, wieder. Ich kenne diese Szene nur
allzu gut. Du streckst mir Deine Hand entgegen. Meine nähert sich der Deinen an.
Schon sind sie sich ganz nahe, nur noch die Finger um Deine Hand schließen,
doch in diesem letzten Moment ziehst Du sie zurück. Ich gehe weiter, um wieder
Deiner offenen Hand zu begegnen, die sich mir entgegenstreckt. Immer wieder
wendest Du Dich ab, gehst von mir weg, versteckst Dich gar, verschwindest in
der Versenkung, in der Abgründig- und Lautlosigkeit.
„Wo bist
Du? Dich sucht meine Seele. Wo bist Du? Dir wenden sich meine Gedanken zu“,
spreche ich mich, hinein in die Stille, in de Verlassenheit.
„Hier bin
ich, nicht weit von Dir. Du musst nur meiner Stimme folgen um zu mir zu
gelangen“, sprichst Du Dich mir, gerade in dem Moment, in dem ich mich völlig
in die Verlassenheit schwinden sehe, dahinwelken. Wieder mache ich mich auf,
komme Dir ganz nahe, und wieder entziehst Du Dich, im letzten Moment.
Das Ziel
der Sehnsucht ist das Erreichen.
Das
Erreichen ist der Tod der Sehnsucht.
Immer liegt
es an mir ob ich die Erfüllung wähle und damit das Ersterben der Sehnsucht oder
ob ich die Sehnsucht unerlöst lasse und der Erfüllung entfliehe.
Ich folge
dem Glitzern der Blauen Blume bis zu dieser Bank, auf der Du sitzt. Jetzt
entziehst Du Dich nicht. Jetzt bleibst Du.
„Warum darf
ich mich zu Dir setzen? Warum gehst Du nicht, wie Du es sonst immer tust?“,
spreche ich mich und die Qual meiner Seele.
„Weil Du
verstehst. Weil Du meiner Anleitung nicht bedarfst. In meinem Gehen eröffne ich
Dir die Möglichkeit ein Ziel zu sehen und mit diesem Ziel den Weg zu entdecken,
mit dem Weg all die Möglichkeiten, die sich Dir eröffnen“, sprichst Du Dich mir
und entwindest Dich, indem Du bleibst.
„Du lässt
mich allein und überlässt mich mir, in der Verlorenheit des Ich, das sich
seiner selbst nicht bewusst und nicht stark genug ist alleine zu sein. Warum
nur lässt Du mich allein?“, spreche ich mich Dir, und meine Not.
„Wenn ich
Dich nicht alleine lasse und Dich Dir überlasse, hast Du keinen Grund zu
wachsen. Du stützt Dich auf mich und denkst Du hast Halt. Du richtest Dich an
mir auf und denkst Du bist stark. Erst jetzt, da Du alleine stehen kannst, da
Du Dich richtest und Stärke findest, jetzt kann ich Dir meine Hand überlassen
und bleiben“, sprichst Du Dich mir zu.
Das Ziel der Sehnsucht ist das Erreichen.
Das Erreichen ist der Tod der Sehnsucht.
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