Maria und Joseph: Adventgeschichten
Maria, eine katholische Religionslehrerin, und
Joseph, ein evangelischer Pastor, fühlten sich wohl in ihrem neuen Heim. Im
Frühjahr waren sie eingezogen, in jenes kleine Häuschen, das am Rande des Ortes
lag. Die Bäume des angrenzenden Waldes wuchsen so nahe heran, dass man nicht
genau zu sagen vermochte wo der Garten aufhörte und der Wald begann. Während er
das Haus reparierte und wohnlich machte, legte sie einen Gemüsegarten an, so
dass im Herbst alles für den Einzug bereit war. Er trat seinen Dienst an als
Pastor und sie als Religionslehrerin im hiesigen Gymnasium. Der Ort war groß
genug um zwei christliche Religionsgemeinschaften zu beherbergen, groß genug,
dass nicht jeder Zuzug eines Fremden argwöhnisch beobachtet wurde, aber immer
noch klein genug, dass Menschen, die ein wenig anders lebten, zumindest
interessiert beobachtet wurden. „Die haben kein Auto“, wurde gemunkelt. „Ja,
und auch keinen Fernseher“, wussten andere zu berichten. „Aber Sektierer können
sie nicht sein. Schließlich ist er evangelisch und sie katholisch“, überlegten
andere. „Sind wir nicht alle Christen?“, sinnierte einer der ansässigen
Stammtischbrüder, der für sein außerordentlich gestähltes Sitzfleisch bekannt
war, bevor er wieder einschlief, denn das Sinnieren macht doch schon sehr müde.
„Aber gegen Technik haben sie nichts. Sie haben eine Photovoltaik-Anlage auf
dem Dach“, wurde weiters erzählt. „Dann sind das wohl so Alternative, so
Grüne“, reimte sich eine andere Dorfbewohnerin zusammen, „Meine Kinder sollen
sie in Religion bekommen, habe ich gehört. Ich glaube, ich muss da mal genau
aufpassen was die ihnen so erzählt. Nicht, dass sie denen so Öko-Ideen in den
Kopf setzt. Die sollen ja auch alle Joints rauchen.“ „Ach was, das war doch
schon viel früher, die Hippies. Und nach freier Liebe, nein, danach sehen sie
mir nicht aus, aber wer kann schon in einen anderen hineinsehen“, meinte eine
andere Frau und ging achselzuckend weiter Dies wurde weitererzählt, im Café, im
Wirtshaus, im Lebensmittelgeschäft, auf der Bank und beim Spaziergang, wo immer
es sich eben gerade traf. Und noch bevor der Herr Pastor nur einen Schritt in
die Kirche respektive seine Frau in die Schule gesetzt hatten, fanden sie sich
bereits unter strenger Beobachtung. „Man weiß ja nie, was das für welche sind“,
pflegte die Dorftratsche all ihre Gespräche über Neue im Dorf zu beenden. „Ja,
Christus hätte bei Ihnen keine großen Chancen gehabt“, entgegnete der Herr
Bürgermeister, als auch er mit den Gerüchten behelligt wurde, doch er biss sich
sofort auf die Zunge, denn schließlich wollte er im nächsten Jahr wieder
gewählt werden, doch die entsprechende Dame war schon weitergegangen. Sie hatte
es wohl nicht einmal gehört, zu sehr musste sie sich darauf konzentrieren die
Neuigkeiten weiterzutragen, und sie trug schwer daran. Im Häuschen am Rande des
Ortes bekam man davon nicht viel mit. Bald schon konnten sie die Gerüchte
vollends zerstreuen, denn sowohl der Herr Pastor bei den Gemeindemitgliedern, als
auch die Frau Professor bei den Schulkindern waren sehr beliebt, und sehr zur
Beruhigung mancher zeigte sich, dass es sich weder um Aktivisten noch um
übriggebliebene Hippies handelte. „Sie haben wirklich kein Auto und keinen
Fernseher“, bestätigte einer ihrer Schüler, „Aber ansonsten sind sie ganz
normal.“ So sprach es sich herum, so wurden sie akzeptiert. Mittlerweile war es
Advent geworden und in wenigen Wochen sollte das Kind zur Welt kommen. Und sie
hießen Maria und Joseph.
ISBN-10: 1502343274
ISBN-13: 978-1502343277
114 Seiten € 9,10
Adventreise ins
Miteinander
Das Feuer prasselt sanft und wärmend im Kamin,
während draußen, dort vor dem Fenster, der Winter mit aller Strenge herrscht,
und gedämpft nur ein wenig von der Sanftheit der Nacht. Ich lade Dich ein, Dich
hier zu mir auf die Couch zu setzen, lade Dich ein mit mir eine Reise durch den
Advent zu machen, von zwei Einsamkeiten zu einem Miteinander. Willst Du mitkommen
auf diese Reise? Willst Du mir folgen in meine Bilder? Nun, dann lass Dich los,
und ich entführe Dich in meine Gedanken, in meine Wünsche und Träume, in meinen
Advent, und vielleicht findet sich ja die eine oder andere Gemeinsamkeit,
Bilder, in denen auch Du Dich wiederfinden kannst. Advent – es gibt so viele
verschiedene Arten anzukommen und willkommen zu heißen, so viele verschiedene
Wege zueinander und zu sich zu finden. Ich möchte bei Dir ankommen und Dir
Ankunft sein. Doch siehe meine Geschichte und höre meine Bilder.
24 Geschichten für jeden Tag des Advent.
ISBN-13: 978-1502348234
78 Seiten €
7,86
Hier kann "Adventreise ins Miteinander" bestellt werden.
Hier kann "Der Pilgerweg" bestellt werden.
Der Pilgerweg
24 Menschen sich auf den Weg, einen Pilgerweg durch Irland. Ihr Ziel ist
der Mount Brandon, zumindest äußerlich. Doch dieser bunt
zusammengewürfelte Haufen an Menschen, die sich bei der Abreise völlig
fremd waren, nehmen je ihre eigene Geschichte mit und erleben in der
Begegnung mit dem Fremden eine Belebung, die sie einander und der Welt
um sie näher bringt, so dass sie diesen Weg auch zueinander und zu sich
selbst finden.
24 Tage - 24 Menschen, Zeit zu einer Gemeinschaft zu verwachsen und zu werden.
Und wenn sie am 24. Tag ankommen, dann kommen sie anders an, als sie abreisten, nicht mehr nur als Ich, sondern als Wir, nicht mehr als Fremde, sondern als Begegnete.
24 Tage - 24 Menschen, Zeit zu einer Gemeinschaft zu verwachsen und zu werden.
Und wenn sie am 24. Tag ankommen, dann kommen sie anders an, als sie abreisten, nicht mehr nur als Ich, sondern als Wir, nicht mehr als Fremde, sondern als Begegnete.
24 Geschichten für jeden Tag des Advent.
ISBN-13: 978-3-7386-5359-5
104 Seiten €
7,90
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