Die
Zeiten ändern sich, und das scheinbar immer schneller, dank des technischen
Fortschritts. Das einzige Problem ist, dass der Mensch sich nicht ändert. Immer
bleibt er gleich – mit menschlichem Gehirn und menschlichen Taten. Ohne Bewertung.
Seit zwei Millionen Jahren – genauer ist es
leider nicht zu bekommen – bevölkert jetzt der Mensch die Erde. Zuerst, so darf
man sich das mal vorstellen, unbedeutend und klein, vor allem im Vergleich zu
den übermächtigen Dinosauriern, aber auch in der Anzahl. Hier und da wird es
wohl passiert sein, dass man einem dieser Spezies begegnet ist, aber der
Großteil der Erde war noch menschenfrei. Es menschelte noch nicht. Störte wohl
auch nicht weiters, weder, dass es ihn gab noch, dass es ihn nur in so geringem
Ausmaß gab. Das war die eigentliche narzisstische Kränkung des Menschen.
Denn da war keiner, der in Freudenjubel
ausbrach wegen seiner bloßen Anwesenheit und niemand kam mit Kuchen zum
Geburtstag, mit der ersten Kerze. Da wird sich wohl der erste Mensch gedacht
haben: „Eines Tages, da werde ich die Welt beherrschen und dann werdet ihr
blöden Dinosaurier ausgestorben sein und ich werde mir alles Erdreich Untertan
machen.“ Da ging ein Lachen durch die Lande, und dieses Lachen, in das alle
einstimmten, verbreitete eine solche Druckwelle, dass auf der Stelle alle
Dinosaurier tot umfielen. Und das ist die ganze, nüchterne Wahrheit.
Doch was machte der Mensch damals, außer Essen
besorgen, schlafen und sich fortpflanzen? Nichts, würde ich sagen. Er arbeitete
heiße zwei Stunden pro Tag, und gab sich ansonsten dem Müßiggang hin. Doch er
wollte mehr, und dann, seit der Erfindung des Rades, ging es Schlag auf Schlag.
Vor allem wohl wegen der großen Disziplin bei der Fortpflanzung, Eine Erfindung
folgte der anderen, Krieg um Krieg wurde erfochten, weil man dem
Fortpflanzungswillen nicht eindämmen wollte und demzufolge immer mehr Land
benötigte. Dann konnten die Lebensmittel gehortet werden, und das gipfelte in
der Erfindung des Kühlschranks.
Und was tut der Mensch heute? Essen besorgen,
indem er dafür arbeiten geht, schlafen und sich fortpflanzen. Dafür allein
bräuchte er wahrscheinlich auch nicht mehr als zwei Stunden am Tag zu arbeiten,
aber er muss ja all die Dinge mitbedenken, die rundherum noch vorhanden sind,
sie zu erhalten und in Betrieb zu halten. Dabei ist es doch nur Beiwerk. Nichts
hat sich geändert, nichts am Menschen, außer dem technischen Rundherum und die
scheins unendlichen Möglichkeiten, die er einzig und allein dazu benutzt alles
zu unterwerfen und mit seinen Abfällen zuzumüllen. So hat er seine Ankündigung
von dereinst wahr gemacht.
Immer weiter ging der sogenannte Fortschritt
voran, der den Hunger überwinden half, damit wieder Millionen Menschen
verhungern, der den direkten Kampf Mann gegen Mann überwinden half, damit wir
auf die Ferne töten können und der die sozialen Ungleichheiten immer mehr
vertiefte. So viele Fortschritte, nur der Mensch entwickelte sich nicht weiter.
Vielleicht wäre es Zeit für eine echte
Zeiten-wende, Zeit, dass wir dem technischen Fortschritt folgen und in unserem
Mensch-sein fortschreiten, der ohne Wenn und Aber für die Menschenrechte
eintritt, egal für wen, egal wo, der sich gegen Ungerechtigkeit und
Unmenschlichkeit zur Wehr setzt und endlich versteht, dass die Welt eine
Einheit bildet, eine Kugel, ohne Anfang und Ende.
Zeiten-wende, heißt einander zuzuwenden und zu
verstehen, anzunehmen, ohne Einschränkungen und Abstriche.
Zeiten-wende hin zu einem Mensch-sein, das den
Namen auch verdient.
Und die Welt, die retten wir dann ganz
nebenbei, ohne dass wir darüber auch noch extra nachdenken müssten, denn dann
passiert es einfach.
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