Der Fäustling

Der Winter kam
Samt Schnee und Eis
Doch ich nicht lahm
Trotzte ihm auf meine Weis.

Das Winterzeug holt ich heraus
Samt Staub und Motten.
Sah ich da nicht auch eine Laus?
Egal, soll sie verrotten.

Ich zog die Fäustling an,
Ein jeder Finger drin verschwind,
Wohltuend kam heran,
Die Wärme ganz geschwind.

Der kleine Finger sprach:
Ich fühl mich wohl!
Ringfinger wach,
Damit ich mich erhol.

Der Ringfinger gestand:
Auch mir geht's ganz famos!
Ich stehe nicht am Rand,
Behütet wie in Abrahams Schoß.

Der Mittelfinger stolz:
Ich bin euer Schutz,
Ich bin aus andrem Holz,
Allen Unbilden zum Trutz.

Der Daumen doch voll Weh:
Ich darbe hier nur all zu sehr,
Wenn ich euch traulich seh,
Da schmerzt die Einsamkeit nur um so mehr.

Nachdem ich dies vernommen,
Entließ ich den Daumen seinem Haus,
Daß alle fünf zusammen kommen,
Stopft es mit Watte aus.

Nun waren sie alle fünf vereint,
Vollkommen schien das Glück,
Doch war es höchstens gut gemeint,
Ergreifen konnte ich kein Stück.

Die Erzählerin