Unentschlossen und verwirrt,
eingehüllt und ergriffen von Dunkelheit und Kälte, tiefer, unüberwindlich
scheinender Dunkelheit und Kälte, stehen sie am Absatz dieser Treppe, die eine
Hand unbewußt auf der Glaswand belassend, während sie den anderen Arm um ihren
fröstelnden Leib schlangen. „Dort oben, am Ende der Treppe, erwartet mich das
Licht und die Wärme.“, denken sie, „Ich kann dort hinaufsteigen und alles
hinter mir lassen, all das, was ich auf mich genommen und überwunden haben, und
das eigentlich völlig sinnlos. Dort oben kann ich nochmals von vorne beginnen.
Werde ich erst dort oben sein, dann wird sich alles wieder finden. Was brauche
ich sonst, außer dem Ankommen in Licht und Wärme?“ Ihre Gedanken und ihr
Streben heißt hinauf. Wohl auch ins Unbekannte, doch in ein sichtbares
Unbekanntes, in Möglichkeiten im Licht. Es klingt so logisch und plausibel, so
stringent und konsequent, so eloquent und konstruktiv, und dennoch können sie
sich nicht entschließen die nächste Stufe zu nehmen, nicht entschließen den Weg
zu gehen. Vielmehr verharren sie, den einen Fuß auf der ersten Stufe und die
Hand an der Glaswand, verharren in ihrer Unentschlossenheit, verharren in der
Nicht-Entscheidung, und so lange sie darin verharren, bleibt der Schein der
zwölf Kerzen aus. Was ist es, was sie schwanken läßt, trotz aller Logik? Was
ist es, was sie auf dieser ersten Stufe verharren läßt und die Hand an der
Glaswand beläßt, Hand an Hand, und doch nicht spüren könnend? Schwach steht es
in ihrem Erinnern, schwach und verwundbar wie der Schein dieser ersten,
einzelnen Kerze, die ihnen ihre Augen offenbarte, schwach und verwundbar wie
der Schein der beiden Kerzen, die das Lächeln in ihren Augen erkennen ließen,
schwach und verwundbar wie die ersten drei Kerzen, deren Schein ihre Hände
beleuchteten. Es war gut miteinander zu gehen, Hand in Hand, gut den Weg
gemeinsam zu gehen, und eine um die andere der zwölf Kerzen beginnen zu
brennen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen