Sie treten hinaus in die klare,
kalte Winternacht. Das Schneegestöber hat sich gelegt. Weiß angezuckert liegt
die Landschaft vor ihr, unberührt und jungfräulich. Es ist ihr, als wären sie
die einzigen Menschen, hier mitten im Jetzt und Da, die einzigen Menschen im
Jetzt-Sein und Da-Sein. Der Himmel trägt sein prächtigstes Sternenkleid. Er
trägt es für sich, und doch trägt er es auch nur für sie, sie beide, sie und
ihn. Doch wohin den Schritt wenden, hier, im unberührten Schnee, der jegliche
Spur, jeglichen möglichen Richtungsweis unter sich begraben hat, alle
Orientierung und Haltemöglichkeit ausgelöscht hat. Alles ist neu und
unverbraucht, und so unheimlich unbekannt. Nichts Vertrautes oder Bekanntes
findet sie, und sie scheint sich zu verlieren in dieser Endlosigkeit des
Nichtssagenden. Hilfesuchend sieht sie sich um, und erkennt im Schein der drei
Kerzen eine Hand, die nach vorne weist, eine Richtung anzugeben scheint, eine
warme, weiche Hand, die doch kraftvoll und bestimmt in ihrer Weisung ist, seine
warme, weiche Hand. Zunächst sieht sie nur die Hand, die vorwärtsweist. Sie
blickt an der Hand entlang, blickt in die Richtung, in die sie weist, und
langsam, zunächst verhalten, doch eindeutig, beginnen sich aus dem Einerlei
kleine Unterschiede abzuzeichnen, zunächst nur Splitter, die sich nach und nach
zu so etwas abzuzeichnen beginnen, was man einen Weg nennen könnte. Zaghaft und
vorsichtig setzen sie ihre Schritte, langsam und vorsichtig, doch mit
Eindeutigkeit und Einmütigkeit. Seine Hand hat ihn ihr offenbart, seine warme,
weiche Hand, im Schein der drei Kerzen, mit aufmunternd, lächelnden Augen, um
den Weg zu gehen, den noch nie jemand vor ihnen gegangen ist, und der jedem
anderen verschlossen bleibt, ihren Weg.
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