Alles wunderbar, denn es ist Weihnachten, alles Harmonie, Friede und Eintracht, und es ist, als würden wir am nächsten Tag aufstehen, als wäre nichts gewesen, bis zum nächsten Weihnachten.
Ein kleines Kindlein wurde geboren, dort draußen im Stall von Betlehem. Wir lieben dieses Bild vom kleinen, hilflosen Jesukindlein, das da mitten im Winter wie ein Bettler in der Krippe liegt. Sind empört über all die hartherzigen Menschen, die Maria und Josef dorthin verwiesen, doch abgesehen davon, dass Jesus nicht am 24. Dezember geboren wurde und dieses Datum nichts weiter als eine Reminiszenz an unsere heidnisch-keltischen Wurzeln ist, wer von uns hätte ein Paar vagabundierende Hausierer einfach so hereingelassen, wenn sie darum gebeten hätten. Wer von uns hätte Mitleid gezeigt? Ja, dieses kleine Baby, das können wir uns gut vorstellen. Das wollen wir herzen und liebhaben und überhaupt retten, wovor auch immer.
Wie viele Kinder sind dort draußen, Opfer von Entbehrung, Hunger, Durst, fehlender Zuwendung, Gewalt?
Wie viele Tiere werden heute vor die Tür gesetzt, die gestern noch als hübscher Aufputz unter dem Weihnachtsbaum standen?
Wie viele Menschen sind für die Gesellschaft ohne Wert, weil sie sich dem Leistungsdruck und den Anforderungen des Lebens nicht stellen mögen oder können?
Warum sind wir so schnell bereit dem Jesuskind einen Platz in unserem Herzen zu schenken, aber auch die Augen vor allem anderen zu verschließen?
Weihnachten war, aber es wird erst wirklich sein, wenn wir endlich sehen wofür dieses Baby in der Krippe steht, für alle Armen, Entrechteten, Verfolgten, Vereinsamten, Verstoßenen, für alle, die eine Hand entbehren, weil sie sich selbst nicht zu helfen vermögen.
Erst wenn niemand mehr Entbehrungen erleiden muss, wenn jeder Mensch als Mensch gesehen und behandelt wird, dann ist Weihnachten.
Wie lange wird es noch dauern?
Vielleicht ein wenig zum Nachdenken.
Ich werde mich zurückziehen und wünsche allen, die mich auf dem Steg besuchen und durch meine Gedanken begleiten, schöne Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr.
Ab 01. Januar bin ich wieder für Euch da, lade Euch ein, in meine Burg. Ihr findet mich am Kamin,
Eure Nyx
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