Er hat ihr die Türe geöffnet, und
sie sind miteinander hindurchgegangen, hinaus in die kalte, klare Winternacht.
Er hat ihr den Weg gezeigt, und sie sind ihn gegangen, haben den trennenden
Zaun hinter sich gelassen, indem er ihre Hand nahm, gehen weiter, hinein in den
Wald. Zunächst stehen die Bäume noch weit auseinander, so weit, dass ihr Weg in
der bisher gewohnten Breite unbeschnitten weiterlaufen kann, doch allmählich,
so allmählich, dass sie es zunächst gar nicht bemerken, rücken die Bäume näher
aneinander, schmälern sie ihren Weg, bis sie so eng zusammenstehen, dass es
unmöglich ist so, Hand in Hand, nebeneinander weiterzugehen. Sie ist gezwungen
seine warme, weiche, stärkende Hand loszulassen, für den einen, kleinen Moment,
der notwendig ist um den Baum, der ihnen den Weg versperrt zu umrunden, für
diesen einen, kleinen Moment, sorgsam darauf bedacht die Hand des anderen
sofort wieder zu ergreifen, doch immer enger werden die Bäume, immer länger,
immer öfter müssen sie die Hand des anderen freigeben, um zunächst einen, dann
immer mehr Bäume zu umrunden, bis die Hände nicht mehr zueinander finden, bis
sie das Lächeln in ihren Augen und zuletzt auch ihre Augen verloren haben, und
noch immer werden die Bäume dichter und dichter, immer mehr Bäume sind zwischen
ihnen, bis die Schritte des anderen sich verlieren, bis sie, jeder für sich,
nur mehr versuchen einen Ausweg aus diesem Wald zu finden, einen Ausweg, der
nur im Schein von fünf, weit verstreuten, Kerzen liegt. Zu viel um ganz zu
vergessen, und zu wenig um wirklich zu finden, zu viel um schon aufgeben zu
müssen, und zu wenig um wirklich noch zu vertrauen. Die Verlassenheit hat sich
eingeschlichen, inmitten der Übermacht an Bäumen, im Schein von fünf, weit
verstreuten Kerzen.
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