Sie gehen weiter, zunächst zaghaft,
doch dann immer schneller, nur gehemmt durch die Dunkelheit, die sich um sie
und in ihnen immer mehr ausbreitet. Dieser wollen sie entkommen, so wie dem
Schmerz, werden ihm entkommen, wenn sie diesen Berg hinter sich gelassen haben
werden, und irgendwann muss auch dieser Berg, so wie jeder andere, zu Ende
sein, muss die Trennung wegfallen. „Nicht unterkriegen lassen.“, denken sie,
jeder für sich, und doch auch füreinander, „Nur jetzt nicht unterkriegen
lassen, denn dort, wo der Berg endet, dort werden wir aufeinander stoßen.“ So
schnell es die Dunkelheit erlaubt, gehen sie weiter, und wirklich, die Wolken
geben den Gipfel frei, und nach und nach wird ein Ende absehbar, und es wird
fast greifbar, so schnell verliert der Berg an Höhe. Jetzt schon mutet er nur
mehr wie ein sanfter Hügel an. Sie schöpfen neuen Mut, eilen weiter. Da
entdeckte sie, am Ende des Berges, ein schwaches Leuchten, vom Schein der
sieben Kerzen, und beschleunigen ihren Schritt nochmals. Dorthin wollen sie
gehen, dort zu dem Licht. Die Kälte verliert sich, und auch der Schmerz,
angesichts der neu entflammten Hoffnung, angesichts der Verheißung wieder
zueinander zu stoßen, angesichts des Scheins der sieben Kerzen. Nur noch ein paar
wenige Schritte, und sie werden auch die Einsamkeit hinter sich lassen. Nur
noch ein paar wenige Schritte, und er kann ihr wieder die Hand reichen. Die
Wege werden wieder zu einem zusammenführen, und sie werden wieder gemeinsam
gehen, behutsam und kontinuierlich, und mehr erkennen denn je, im Schein der
sieben Kerzen. Diese Aussicht bringt auch das Lächeln zurück in ihre Augen.
Doch was ist das? Es ist, als würde ihnen, gerade da, wo sie das Ende des
Berges erreicht haben, der Boden unter den Füßen weggezogen, und sie fallen in
Richtung des Scheins von sieben Kerzen am tiefsten Punkt eines Grabens, fallen
in die Leere.
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