2410 Du kannst nicht verhindern


Du kannst nicht verhindern ...


Ich werde jetzt gehen, sagst Du.
Ich weiß“, sage ich.
Ich gehe für immer, sagst Du.
Für immer ... Was für ein großes Wort! Ich werde Dich nicht aufhalten, sage ich.
Du kannst es auch nicht. Es ist einfach zu viel passiert, erklärst Du.
Wenn Du meinst, dann ist es so. Es ist passiert, und vorbei. Am Schnittpunkt zwischen Gewesenem und Kommendem liegt der Moment des Lebens. Du hast Dich für das Gewesene entschieden, sage ich.
Ich kann Dir einfach nicht verzeihen, auch wenn es nicht jetzt ist, sagst Du.
Aber Du kannst nicht verhindern, dass ich Dir verzeihe und mich für das Leben entscheide, sage ich.
Ich kann mir selbst nicht vergeben, immer wieder kehren meine Gedanken zurück, sagst Du.
Aber Du kannst nicht verhindern, dass ich mir vergebe und mich auf mein Tun im Jetzt einlasse, sage ich.
Die Schatten überlagern all die positiven Erfahrungen, dass sie kaum mehr wahrnehmbar sind, sagst Du.
Aber Du kannst nicht verhindern, dass ich die Schatten bei Seite schiebe und eben jenes Positive sehe, sage ich.
Ich kann Dich nicht ansehen ohne dass ich mir eingestehen muss, dass ich an mir und an Dir gefehlt habe, so wie Du an mir und an Dir, sagst Du.
Aber Du kannst nicht verhindern, dass ich die Wärme und das Verstehen, den Gleichklang und die Zuneigung sehe, wenn ich mich Dir zuwende, sage ich.
Ich habe Angst, dass alles nochmals passiert, dass eine Zeitlang alles gut funktioniert, aber wir uns irgendwann wieder Schmerz zufügen, wie auch immer, sagst Du.
Aber Du kannst nicht verhindern, dass ich die Heilung suche und finde, wenn ich den Blick hebe, sage ich.
Ich werde jetzt gehen, sagst Du.
Ich weiß, Du sagtest es bereits, sage ich.
Ich gehe für immer, sagst Du.
Für immer ... Was für ein großes Wort! Ich werde Dich nicht aufhalten, sage ich.
Hast Du nicht mehr dazu zu sagen?, fragst Du.
Nein, weil es gut ist, so lange Du da bist, so lange ich Dich mir nahe spüre, so lange die Gedanken und die Augenblicke leben, so lange ich Dir bin, sage ich.
Ich komme nicht wieder, sagst Du.
Aber Du kannst nicht verhindern, dass das, was Du in mir hinterläßt bleibt, dass die Hoffnung ist und die Sehnsucht, dass ich Deine Worte in mir trage und Dein Lachen, dass ich nicht mehr die bin, die ich war, bevor Du mir nahe kamst. Du kannst nicht verhindern, dass meine Liebe bleibt, sage ich.
Und Du drehst Dich um und gehst, für immer, wie Du meinst.
Noch tut es nicht weh.

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