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Tritt ein ...
Tritt ein und
sei mein Gast, für diese eine Nacht, diese eine, spezielle Nacht, die der Ruf ergeht, den
Du vernehmen kannst. Es war nicht gestern und wird morgen nicht mehr sein, nur
in dieser einen Nacht.
Seh ich Dich
zittern? Seh ich Dich zagen?
Ich will Dir
entgegengehen, Dich an der Hand nehmen und Dich den Weg geleiten, bis zu mir,
bis zum Nabel der Nacht, und die Weite verliert ihre Bedrohlichkeit, wenn wir
gehen, Hand in Hand.
Tritt ein und
sei mein Gast, und ich werde eine Kerze entzünden, wenn Du das Haus betrittst
und Obdach findest, dort, wo meine Gedanken wohnen, die sich Dir zuwenden, Dir öffnen, sich anbieten, verstehend
und erklärend, denn die Türe steht Dir offen, in dieser einen Nacht.
Seh ich Dich
zittern? Seh ich Dich zagen?
Siehe, ich öffne Dir die Türe, so weit sie zu öffnen ist. Weiche Teppiche
schmeicheln Deinen Füßen, machen den Tritt sicher und leise, hier in meinem Haus, in dem ich
Dich willkommen heißen, in dieser einen Nacht.
Tritt ein und
sei mein Gast, in die Weite meines Herzens, Dich zu führen und zu verstehen, weit über das Gesagte und Sagbare hinaus,
Verstehen des Ungesagten und Vorsprachlichen, Verstehen des Vernehmens und
Ergebens, Verstehen, das sich vertieft und verströmt in die entlegendsten Winkeln
Deines Selbst, in dieser einen Nacht.
Seh ich Dich
zittern? Seh ich Dich zagen?
Siehe, ich
selbst will Deine Führerin sein, durch dieses Innerste meiner Selbst. Alles darin will ich
Dir offenbaren, verborgendste Schätze und entlegenste Winkeln, das Allgemeine und das Spezielle, das
Bodenständige und das Wagemutige, und lehre Dich Verstehen jenseits des
Verstehens, in dieser einen Nacht.
Tritt ein und
sei mein Gast, in den Tempel meines Körpers, Dich zu empfangen und zu beherbergen, zu laben und zu verköstigen, mit den Früchten des Lebens und des Leibes,
Dich zu umschließen und zu umfließen, einzubetten in Wärme und Atem, in der Hingabe an diese eine Nacht.
Seh ich Dich
zittern? Seh ich Dich zagen?
Siehe, ich
selbst will Dich weisen, zu erfühlen und zu erspüren, da ich die Blätter der Blüte öffnen wie beim Aufgang der Sonne, ihren süßen Duft zu verströmen, Dich zu verführen, Dich zu betören und hereinzuholen in die Wonnen
des Sich-Verlieren ins Ineinander, der Entgrenzung des Eigenen und in Eins-Fließen, wie ein Bach in den anderen,
deren Wasser sich vermengen, ununterscheidbar, in dieser einen Nacht.
Tritt ein und
sei mein Gast, im Glauben an die Unsterblichkeit und die Unverletzlichkeit und
die Unendlichkeit und die Unzerstörbarkeit des einen Moments der Ewigkeit nicht nur verspricht, sondern
ist, und ist und ist und ist, in dieser einen Nacht.
Seh ich Dich
zittern? Seh ich Dich zagen?
Siehe, es
gibt nur noch diesen, nach Deinem ersten Schritt, kein Zurück mehr, und noch zu früh an ein Vorwärts zu denken.
Bleibe, den
Moment der Ewigkeit, jetzt.
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