Auf der Suche
40 Tage Regen
40 Tage Flut
40 Tage des Seins
40 Tage im Angesicht sein. Nichts weiter. Sich zu erhalten
in der Nennung, um dann den Raum zu erhalten es zu leben. In die Freiheit – und
die Freiheit bekam ihren Schutz. Freiheit als Deine und meine. Freiheit, die
begleitet. Und der Suche führte uns unter diesem Schutz herab vom Berg, in die
Mitte des Lebens. Atmen, essen, schlafen, nichts weiter. Unangetastet doch
berührt. Nennung als Berührung, an der Hand genommen, das Herz bewegt. Und der
Bewegung des Herzens folgt die Bewegung des Körpers. Vollzug als Einheit.
Bleibend als ich selbst, innerlich und äußerlich. Im Gleichklang bestehend,
weil es so ist wie es ist, weil keine Abspaltungsversuche unternommen werden.
Körper und Geist, Herz und Seele, nicht gegeneinander abzuwägen. Das eine höher
zu werten als das andere. Gar nicht zu werten, sondern bestehen lassen, als all
das, das zur Einheit führt und zur Gesundung. Wenn der Körper krankt, kann der
Geist nicht unberührt bleiben. Wenn das Herz krankt bleibt die Seele nicht
unberührt. Aber auch wenn der Geist krankt, ist der Körper nicht er selbst. Es
wirkt sich aus. Die Trennung vollzog sich. Den Körper und all seine Vorgänge
abzuwerten, nur den Geist gelten zu lassen, den Körper als bloße Hülle für den
Geist zu sehen, als Transportmittel, das nichts weiter muss, als zu
funktionieren. Das Funktionieren nehmen wir hin. Auf das Nicht-Funktionieren
reagieren wir mit Reparationsversuchen. Vielleicht genügte es zu achten und zu
schonen. Aber die Trennung ward, und es war die Trennung, die uns krank machte.
Glaubenssätze, dass der eine Teile mehr wert sei als der andere, machten uns
krank, machen uns krank. Es ist die Sackgasse, in die es uns führte, und in der
wir jetzt stehen. Der Körper ist krank, weil wir ihm Genesung nicht mehr
zubilligen. Es dauert zu lange. Weil wir ihm Genesung nicht mehr zutrauen. Es
dauert zu lange. Viel zu einfach irgendwelche Mittelchen einzunehmen. So wie
das Auto repariert wird, so verfahren wir auch mit unserem Körper. Doch wir
vertrauen unserem Körper noch nicht einmal einem gelernten Mechaniker an,
sondern einem Scharlatan. Pulver und Zäpfchen und Salben – das ist es was
heilen soll, und doch macht es nichts weiter, als zuzudecken, und unter diesen
Verkrustungen, da sind die Beschädigungen nicht mehr zu sehen, doch sie sind
da, und breiten sich immer weiter aus. Unter der Verkrustung wächst die
Verwundung, immer tiefer geht sie, bis es nichts mehr zu retten gibt und der
Körper sich verabschiedet. Doch wir machen uns auf die Suche nach dem Ort, an
dem die Freiheit auch die Zusage zur Ganzheitlich bedeutet, wo ich dem Körper
die selbe Zeit zu genesen zugestehe, wie ich sie dem Geist gebe. Wir sind auf
der Suche nach dem Leben, das nicht trennt, nicht bewertet, nicht glorifiziert
und degradiert, sondern, das als es selbst ist, in dem ich mich meiner nicht
schämen muss. Auch nicht als gebrochen, geschunden und verwundet. Es ist der
Ort der Heilung und der Ganzwerdung. Wir begeben uns auf die Suche, und doch
ist er einfach hier, hier bei uns, uns meinend und einladend inmitten dessen,
was sich Normalität nennt die Ganzheit zu bewahren. Das Verstehen und das
Verständnis sind nicht unbedingt zu erwarten, aber das Hinsehen und das Staunen.
Es gibt keinen Grund es nicht zu probieren. Wir haben nichts mehr zu verlieren,
seit wir unsere Ganzheit verloren haben. Wir können nur noch gewinnen, wenn wir
uns einander zuwenden und uns in unserem Selbstsein annehmen, mit Körper und
Geist, mit Herz und Seele.
So liegt in der Suche bereits das Finden und im Finden die
Bejahung. Einzigartigkeit und Einheit wiederzuentdecken, ist die Aufgabe und
das Ziel dieser Suche. Und wenn ich ankomme, so ist es bei Dir. Das Ende der
Suche ist das Du.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen